Rouven Dürr “Kurve stößt auf Kante” – Ausstellung & Eröffnung – Galerie Z – Hard

Überlappendes Band VI_Tusche auf Papier - Rouven Dürr

Rouven Dürr “Kurve stößt auf Kante”

 Ausstellungseröffnung                   Do 14|10|2021 |  19:30 Uhr
Der Künstler ist anwesend
Es spricht                                                           Dr. Rudolf Sagmeister
Ausstellungsdauer                                           14|10|2021 – 13|11|2021

 

Rouven Dürr ausschließlich als klassischen Bildhauer begreifen zu wollen, würde seinem Ansinnen nicht gerecht werden. Denn in seinen Papierarbeiten spielt er ebenso mit den Grenzen der Wahrnehmung wie in seinen Objekten. Zweidimensionales wirkt wie Dreidimensionales und umgekehrt.

Exakt diese Reaktion scheint der Künstler evozieren zu wollen.

Galerie.Z

  • Landstraße 11
  • 6971 Hard
  • Tel.: 0043 (0)650 6482020
  • www.galeriepunktZ.at  Mail: galerie.Z@chello.at
  • Öffnungszeiten: Di/Do                 18 – 20 Uhr Sa  10 – 12 Uhr und nach Vereinbarung

Zwischen raumgreifenden Linien und flächendeckenden Objekten

Mit dem aus Vorarlberg stammenden Künstler Rouven Dürr setzt die Galerie.Z in Hard ihr Programm für 2021 fort. Nach Abschluss der Schule für Künstlerische Photographie bei Friedl Kubelka hat der 1974 in Lauterach geborene Künstler die Akademie der bildenden Künste in der Klasse für Bildhauerei bei Bruno Gironcoli besucht, wo er im Jahr 2000 sein Diplom erwarb. Weitere Studienaufenthalte führten ihn nach Chicago und Paliano.

In Vorarlberg nahm er in jüngerer Zeit bereits mehrfach an Gruppenausstellungen teil wie beispielsweise im Funkhaus Dornbirn, in der Villa Claudia in Feldkirch, in der Galerie Lisi Hämmerle in Bregenz oder im milk resort in Göfis, wo er zudem eine Soloschau bestritt wie auch in Feldkirch. Neben Ausstellungen in Serbien und Rumänien ist er mit seinen Arbeiten regelmäßig in seiner Wohn- und Arbeitsstätte Wien präsent. Ganz aktuell realisierte er für die Gemeinde Weyregg am Attersee ein Projekt für Kunst am Bau.

Überlappendes Band VI_Tusche auf Papier – Rouven Dürr

Austausch der Charakteristika

Rouven Dürr ausschließlich als klassischen Bildhauer begreifen zu wollen, würde seinem Ansinnen nicht gerecht werden. Denn in seinen Papierarbeiten spielt er ebenso mit den Grenzen der Wahrnehmung wie in seinen Objekten. Zweidimensionales wirkt wie Dreidimensionales und umgekehrt, was bei den Betrachtern eine gewisse Verunsicherung auslöst. Exakt diese Reaktion scheint der Künstler evozieren zu wollen.
Während die großformatigen Tuschzeichnungen auf Papier durch die Überlagerung von Ebenen eine räumliche Wirkung vortäuschen, bemühen sich die Objekte nur wenig um eine Dreidimensionalität. Als eigentümlich flach werden sie wahrgenommen. Der typische Charakter einer Plastik, der üblicherweise in der Erfahrung von Räumlichkeit begründet ist, wird somit ersetzt. An dessen Stelle tritt eine Zweidimensionalität, die genregemäß Zeichnungen innewohnt.

Die Eroberung des Raums

Diesen Austausch der Charaktere vollzieht Rouven Dürr ebenso trickreich wie spielerisch. Fette Bahnen, die sich in schwarzer Tusche über das Papier schlängeln, winden, sich verknoten und wieder befreien, treten förmlich aus dem weißen Untergrund heraus und quillen auf. Dicht gedrängt, kämpferisch und massiv erobern sie den Raum. Der Künstler selbst beschreibt den Vorgang so: ”Der Prozess kann durchaus als aggressiver Akt gesehen werden.”
Von hohem physischen Einsatz, den die mächtigen Figuren dem Künstler abverlangen, zeugen die Werke allemal. Sie legen damit den Arbeitsvorgang als solchen dar, was die Unmittelbarkeit und den rauen Ausdruck der Arbeiten unterstreicht. Spuren des Entstehungsprozesses wie Tuschespritzer, geronnene Farbe oder gezogene Linien mit dem Stift werden nicht entfernt, sondern als elementare Bestandteile der gesamten Komposition gewürdigt.

Präsenz statt Eleganz

Was bei den Zeichnungen die “Patzer” sind, sind bei den Objekten die Schabspuren und die Kratzer. Es sind erstaunliche Gebilde, die nicht eindeutig zuordenbar sind. Ein Stück Rohr könnte ein Teil eines Ofenrohrs sein. Ein Teil, das einer Schale ähnelt, könnte auch eine Zunge sein. Allen gemeinsam ist, dass sie unscheinbar und ziemlich platt wirken. Kein Glanz, kein Glamour, kein Bling-Bling. Sie sind einfach da, die Gebilde aus Beton. Meist postiert auf einfach gezimmerten Holzkisten, wie sie für den Transport von Waren aller Art verwendet werden.

Eleganz und Virtuosität spielen bei Rouven Dürr eindeutig keine bedeutende Rolle. Vielmehr strahlen seine Werke durch kraftvolle Präsenz und hinterlassen beim Publikum einen starken Eindruck, seien es die Zeichnungen oder die Objekte. Beide Positionen behaupten sich gleichwertig nebeneinander. Oder wie es der tschechische Künstlerkollege Michael Horsky formuliert: ”Ich glaube, dass die Zeichnung und die Plastik in Rouvens Werk sich brauchen, ja sich bedingen.”

Biografie ROUVEN DÜRR

1974 geboren in Vorarlberg

  • 1992 Schule für Künstlerische Photographie, Friedl Kubelka, Wien
  • 1995 Akademie der bildenden Künste, Klasse für Bildhauerei Bruno Gironcoli, Wien
  • 2000 Diplom der Bildhauerei
  • 2003 Atelierstipendium für Chicago, bm:ukk
  • 2010 Atelierstipendium für Paliano, Italien, Kulturabteilung Vorarlberg
  • 2013 Artist in Residence, Hotel Hospiz, St. Christoph am Arlberg
  • 2021 Kunst am Bau, Weyregg am Attersee

Ausstellungen

2000 32jk, Foundation Creton, Wien
2001 Soho in Ottakring, Wien
2002 Blind Date, Kulturinstitut Pancevo, Serbien
metermachen, Einzelausstellung, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
2003 Daponte, Wien
Mode, Chicago
Schlechte Bilder, Austrian Art Studio, Chicago
A global language, Flatfile Galleries, Chicago
2004 Mario Grubisic/Rouven Dürr, Atelierraum Martin Vesely, Wien
Montevideo, gemeinsam mit Fabian Seiz, Atelier Rouven Dürr, Wien
Cam-ping, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
2005 Der Feine Anspruch, Wien
Michael Horsky/Rouven Dürr, Aera 53, Wien
Artforum, Galerie Lisi Hämmerle, Berlin
2006 Vier Farben für Al Green, Frame Box, Wien
Ausstellung im Atelier CHB, Wien
Vienna Biennale, Wien
2007 Köpfe, Einzelausstellung, Passagegalerie, Wien
Artmart, Künstlerhaus, Wien
Natalia Weiss, Rouven Dürr, Kurt Spitaler, art.P, Perchtoldsdorf
2008 Pornostar, Atelierpräsentation, Wien
Penthesilea eats Achill forever, Einzelausstellung, Ve.Sch, Wien
Artmart, Künstlerhaus, Wien
2009 Zeichenstunde, art.P, Perchtoldsdorf
Cam-ping in Soho in Ottakring, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
2010 Ohne Gnade, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz
MENSCH MONSTER Rouven Dürr, Karin Frank,
Galerie Lisi Hämmerle,Bregenz
Gegenwartsbild, futuregarden, Wien
soul miners, K/haus metro, Wien
Artmart, Künstlerhaus, Wien

2011 Viennafair (Galerie Lisi Hämmerle), Wien
Schauraum Nin Prantner, Wien
MetaArt, Künstlerhaus, Wien
2012 SUBWIEN, xx Paint Temporary Gallery, Wien
AAAAR Kunstauktion, Akademie der bildenden Künste Wien
hidden collection, Bäckerstraße 4, Wien
Benefizausstellung zugunsten „Netz für Kinder“, Palais Thurn & Taxis, Bregenz
Caritas Benefizauktion, Dorotheum, Wien
Paliano, Palais Lichtenstein, Feldkirch
2013 OPEN SAUERS, AGORA Marktbiennale, Vorgartenmarkt, Wien
Skulpturenpark Summer Stage, Wien
On Things on Minds, Kunstverein Schattendorf
Hotel Hospitz, St. Christoph
2014 Cafe Hummel, Wien
Parallelvienna, Wien
CrossOver, Galerie Peithner Lichtenfels, Wien
2015 Love&Violence, Two Stick, Wien
Verbindungen, Galerie Peithner Lichtenfels, Wien
Auf und ab und rundherum, Einzelaustellung, Galerie 31st, Wien
Da Da Da Academy, Parallelvienna, Wien
The Missing Link, Sigmund, Wien
2016 Bruchkante, Galerie Peithner Lichtenfels, Einzelausstellung, Wien
Art Bodensee, Galerie Peithner Lichtenfels, Wien
Vrana vs. Dürr, D.U.O, Wien
55 years looking forward, Galerie Peithner Lichtenfels, Wien
2017 subjektiv: zum Qualitätsbegriff in der Kunst, Orf Funkhaus Dornbirn
Parallel Vienna, Galerie Peithner Lichtenfels
Storage Wars, Galerie Peithner Lichtenfels
2018 Collection GPL Vienna, Kunsthaus 7b, Cisnădioara, Rumänien
Interieur, gemeinsam mit Fabian Seiz, ANNA, Wien
Wumm, Einzelausstellung, milk_ressort, Göfis
Einzelausstellung, Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien

2019 Wikam 2019, Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien
Einzelausstellung, For you and your Customers, Feldkirch
“The Show must go on”, Galerie GPL, Wien
Mikura, Milk Ressort, Göfis
2020 “um die linie”, Einzelausstellung, Bildrecht 07, Wien
“from nowhere to nowhere”, Wien
“Ich wollte Sterne”, milk ressort, Göfis
“Wir”, Garage Grande, Wien
“Augentrost”, Orf Funkhaus, Dornbirn
“Collaterale Collaboration”, Villa Claudia, Feldkirch
2021 GRAZ WECHSEL WIEN, Kunsthalle Graz, Graz
Kunst im Traklhaus, Trakelhaus , Salzburg

Verfasst von Redaktion

Ich (David Reisner) betreibe die Webseite kulturleben.at und interessiere mich für Musik, Tanz, Kabarett und Sport Veranstaltungen in Österreich.

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